Chorschulungen vor Ort ...

... sind dem Landesposaunenwart ganz wichtig, und werden nach den Verhältnissen vor Ort organisiert.
Folgende Möglichkeiten gibt es beispielweise:
- Einzelprobe nach Absprache
- Probenreihe zu einem bestimmten Thema oder Anlass
- Probenwochenenden vor Ort
- Chorfahrten
Zum Beispiel
Was genau muss man sich eigentlich unter einer "Chorschulung" eigentlich vorstellen?
Diese Frage stellt sich Chorleiter Ronald Schrötke nun nicht mehr. Bei der Jahresplanung kam in seinem Posaunenchor Braunschweig St. Markus der Wunsch auf, den Landesposaunenwart doch wieder auch einmal abseits der üblichen Landesposaunentagsproben im eigenen Chor zu erleben. Die Idee: Jedes Jahr spielt der Chor am Buß- und Bettag, das könnte doch dieses Mal der Landesposaunenwart übernehmen. Gesagt, getan: Nach kurzer Anfrage sagte er zu, zwei Proben sowie den Gottesdienst zu leiten.
Etwa ein Jahr später war dann soweit: Schrötke stellte den Kontakt zwischen Landesposaunenwart und Pastor her und übermittelte dem LPW die Programme der letzten Jahre. Auf diese Weise konnte dieser ein Programm zusammenstellen, das bewährtes aufnahm, aber auch neue Impulse setzte. In zwei Proben arbeiteten die Bläserinnen und Bläser konzentriert an der Musik und konnten sie dann am Bußtag einer erfreuten Gemeinde zu Gehör bringen - die sich - bußtagsuntypisch - mit lang anhaltendem Applaus bedankte.

Was bringt eine solche Aktion? Und wem? Zunächst ist es für viele Bläserinnen und Bläser erfrischend, einmal ein anderes Gesicht "vorn" zu sehen. Ein Gesicht, das neue Ideen mitbringt, eine andere Probensprache spricht, andere Bilder für die Vermittlung der Musik mitbringt, vielleicht auch einmal andere Klangvorstellungen hat. Jemand, der dazu neben den Musikstücken auch immer die blastechnischen Dinge im Blick behält und dafür hier und da kleine Übungen einstreut - von den Bläserinnen und Bläsern fast unbemerkt.
Gleichzeitig bekommt der Chorleiter - mitspielend oder nicht - Ideen und Impulse für die zukünftige Arbeit mit seinem Posaunenchor: Der Gemeinde ruhig auch mal das eine oder andere neuere Lied zutrauen, bei fünf Gemeindestrophen mal einen a-capella-Vers einbauen, oder einen, wo die Gemeinde nur von der Bassstimme begleitet wird und und und ... Gleichzeitig lernt er vielleicht eine andere Art, mit typischen Problemfeldern im eigenen Chor umgehen.

Und zu guter Letzt - ganz im Sinne einer Win-win-Situation - hat der Posaunenwart wieder einmal engeren und - bei LPT-Proben meist nicht gegebenen - unverfälschten Kontakt zum Chor bekommen. Dadurch bekommt die Posaunenchorarbeit vor Ort ein Gesicht, genauso wie umgekehrt das Posaunenwerk bei den Bläserinnen und Bläsern greifbar wird.
Kaum zu glauben, dass dieses Angebot allen Posaunenchören in der Braunschweiger Landeskirche offensteht. Wer Sorge hat, dass der Posaunenwart dann ja 60 Bußtage für alle Posaunenchöre benötigt, dem sei gesagt: Die Form eines solchen Projektes kann beliebig abgewandelt werden: Einzelprobe, Propenwochenenden, Chorfahrten, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. "Es hat mir viel Spaß gemacht und ich würde mich freuen, von vielen weiteren Posaunenchören zu solchen oder ähnlichen Projekten eingeladen zu werden.", verabschiedete sich Markowis schließlich.