Die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit im Jahr, in der viele Menschen, neben aller Hektik zwischen Jahresabschluss und Weihnachtsvorbereitungsstress, ansprechbar sind für Werte und Emotionen, für die kleinen, unscheinbaren Dinge und auch für die Grundlagen des Lebens. Symbole sind wichtig und Musik und Lieder auch. Deshalb haben Posaunenchöre auch Hochkonjunktur in diesen Wochen. In diesem Jahr, in dem das Bewusstsein bei vielen gewachsen ist, dass die großen Probleme auch mit dem Leben vor Ort und mit dem eigenen Leben verknüpft sind und Haltung verlangen, sind viele Menschen auch noch ansprechbarer auf die Botschaft von der Niedrigkeit Gottes in der Geburt Jesu. In dem Zusammenhang sind mir rund dreißig Jahre alte Worte von Wilhelm Willms wieder eingefallen, die ich als Denkanstoß für das, was wir suchen und brauchen sehr passend und aktuell finde:
wir brauchen keinen neonstern
wir brauchen keinen zuckerstern
wir brauchen keinen mercedesstern
wir brauchen keinen strohstern
wir brauchen keinen goldpapierstern
wir brauchen einen anderen stern
wir warten auf einen anderen stern
wir warten
auf einen stern
aus fleisch und blut
wir warten
auf einen stern
der ein auge für uns hat
wir warten
auf einen stern
der ein ohr für uns hat
wir warten
auf einen stern
der ein herz für uns hat
wir warten
auf einen stern
der hand und fuß hat
der ein wort für uns hat
wir warten auf einen menschlichen stern
wir warten auf einen stern
der unser leben hell macht
der unser leben froh macht
der das leben auch der ärmsten menschen
hell macht
wir brauchen einen stern,
wie jesus einer war
wir warten
auf einen stern
der uns nicht hinters licht führt
wir brauchen einen stern
der uns heimleuchtet
heim
ins wahre leben
einen stern
der unsere erde
zum paradies macht
wir brauchen einen stern
wie jesus
der müsste
über uns aufgehen
ein jesusstern
über jedem haus
das ist unser traum
unsere Hoffnung
wir brauchen
einen stern
wie jesus
der alle
sterne und stars
in den schatten stellt
Quelle: Wilhelm Willms,
roter faden glück.
Lichtblicke,
Kevelaer 1988
Möge der Jesusstern, der Stern über Bethlehem auch bei Dir/bei Ihnen zuhause scheinen und seine Leuchtkraft in den Herzen und Häusern entwickeln und über die Weihnachtstage hinaus behalten und immer wieder aufscheinen. In diesem Sinne eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und Gottes Segen im Neuen Jahr, in dem wir uns immer wieder begegnen mögen in der großen Bläserfamilie.
Ihr/Euer
Pfarrer Jens Paret
Landesobmann