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14.03.2016 Kategorie: Posaunenwerk

Studiensemester des Landesposaunenwartes

Kurzbericht

Noch immer bin ich erfüllt von der Zeit, die ich in Basel verbringen durfte. Es war eine ganz besondere Aus(nahme)Zeit. Nach einer langen Arbeitsphase im Posaunenwerk Braunschweig, mit einer Reihe, auch inhaltlich, struktureller Änderungen, habe ich mir ein richtiges musikalisches Update sehr gewünscht. Dies ist mit der Verwirklichung des Studiensemesters möglich geworden. Gleichzeitig hatte ich die Chance einmal ganz aus dem Berufs-Alltag auszusteigen, über meine/unsere Arbeit nachzudenken und mich gründlich zu erholen. Mit dazu beigetragen hat auch die Attraktivität der Stadt Basel und meines täglichen Wegs, aus Alt-Basel am Rhein entlang durch die Innenstadt zur Hochschule. Für alle, die gerne wissen möchten, was ich während meines Studiensemesters gemacht habe, gebe ich gerne ein paar Informationen weiter:
  • Einzelunterricht auf der Posaune bei Prof. Mike Svoboda und Klassenunterricht in einer der besten Posaunenklassen Europas. In diesem Zusammenhang habe ich täglich 2-3 Stunden für mich geübt, viel gelernt, aber auch einige Grenzerfahrungen gemacht. Mit in diesen Bereich gehörte ein Workshop mit Pablo Fenoglio (Argentinien) sowie ein Projekt des Hochschulbrass Ensembles mit David Le Clair.
  • Mein Interesse galt auch der zeitgenössischen Kammermusik.Vor diesem Hintergrund habe ich Vorlesungen für Neue Musik belegt, viele Konzerte gehört und bei einigen mitgewirkt, die Ergebnisse aus den Kompositionsklassen wahrgenommen sowie verschiedene Kolloquien und eine Projektwoche zur Musik am Beginn des 20. Jahrhunderts absolviert.
  •  Im Bereich der historischen Aufführungspraxis habe ich an der Schola Cantorum Basiliensis (Teil der Hochschule) mit der Barockposaune in der Ensemblegruppe von Charles Toet, Den Haag mitgespielt und hospitiert. Dabei habe ich mich auch mit alten Handschriften und ihrer Interpretation beschäftigt. Darüber hinaus habe ich im Unterricht von Charles Toet hospitiert und bei mehreren Vorbereitungen für Master Rezitale geschaut, wie verschiedene Professoren mit den jungen Musiker/innen arbeiten.
  •  Viele Konzerte aus dem Bereich der Alten Musik (die in Basel erfrischend jung klingt), habe ich gehört und mich über das hohe Niveau und die Lebendigkeit der Darbietungen gefreut. Dazu trägt natürlich auch bei, dass die Alte Musik dort komplett solistisch besetzt ist und, wie bis ins 19. Jahrhundert hinein üblich, neben den Posaunen dort Zinken (Cornetti), Gamben, oder auch ein Dulcian mitwirkten, also eine ganz andere Farbigkeit schon allein durch die Instrumente vorgegeben ist.
  •  Um den Bereich Jazz/Rock/Pop habe ich mich mit jungen Schulmusiker/innen zusammen bemüht und auch am Jazz Campus mit Lester Menezes einen Kurs belegt unter dem Titel „Jazz, das Üben einer neuen Sprache“.
  • Um meine ramponierte Stimme wieder besser in Gebrauch nehmen zu können, habe ich einige Lektionen Gesangsunterricht erhalten und hier durch Üben einiges erreicht.
  • Darüber hinaus besuchte ich diverse Kurse und Workshops im Bereich Musik, Bewegung und Körpererfahrung.
Für mich war der Blick über den musikalischen Tellerrand ausgesprochen anregend. Das Üben war eine Herausforderung, die mir mehr und mehr Freude bereitete. Auch die vielen Zeiten unterwegs zu Fuß, oder mit dem Fahrrad zwischen Wohnung und Hochschule haben mir gut getan. Insgesamt war das eine ganz wertvolle Zeit und ich freue mich sehr darüber, dass ich sie mir nehmen durfte. Wie sich das auf die hiesige Arbeit auswirkt, wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Hier bin ich selbst gespannt.

S. Markowis, M. Svoboda

Beitrag von Siegfried Markowis (Landesposaunenwart)

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