Das kleine Licht einer Kerze erlischt so schnell. Ein Windhauch und schon ist es dunkel. Doch wenn das Licht aus Bethlehem zu Weihnachten weitergegeben wird, dann erhellt es in kürzester Zeit die ganze Kirche. "Durch das Dunkel hindurch“, vielleicht kennt Ihr dieses Kirchentagslied. Auch, wenn es kein Adventslied ist, passt es für mich gerade in diese Zeit. Wieder erleben wir eine Weihnachtszeit, die das Licht so nötig hat. Nach den Weihnachtsfeiern im Schatten der Pandemie und dem Krieg, liegt nun ein Wahlkampf-Weihnachten mit Zukunftssorgen vor uns und die Kriege nehmen kein Ende.
„Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell!“, heißt es in dem Lied.
Mit Jesus kommt das Himmelslicht auf diese Erde – das Licht der Liebe und des Friedens. Jesus hat uns vorgelebt, wie ein gewaltfreies und wertschätzendes Miteinander funktioniert. Er hat Menschen, die keine Zukunftsperspektive hatten, weil sie anders waren, als die Gesellschaft sie gerne gehabt hatte, Licht und Hoffnung gebracht. Und er hat in den Menschen den Glauben entzündet, dass Gott ein liebender Gott ist, der bereit ist, mit uns durch jede Dunkelheit zu gehen.
Bei vielen Menschen drückt die dunkle Jahreszeit aufs Gemüt und lässt die Gedanken noch finsterer werden. Depressionen und Einsamkeit nehmen in den Wintertagen meist zu. Die Adventslichter können helfen, dem etwas entgegen zu setzen und das fehlende Sonnenlicht durch warmes Kerzenlicht oder heutzutage auch die ein oder andere LED-Lichterkette zu ersetzen. Am Sonntag konnten wir am Adventskranz die erste Kerze anzünden. Den Adventskranz gibt es bereits seit 185 Jahren und er ist ein schönes Symbol für die wachsende Hoffnung. Je näher wir Weihnachten kommen, desto heller wird es. Wie wunderbar, wäre es, wenn das nicht nur für unsere Wohnzimmer oder Weihnachtsmärkte gelten würde. Ja, die Weihnachtszeit wird an vielen Stellen von Konsum, Leuchtreklamen und Werbung regiert. Aber hinter all diesem Trubel leuchtet immer noch das kleine Licht von Bethlehem.
In dem Lied heißt es weiter: „So hell soll auch die Erde sein, steh auf!“ Wir werden aufgefordert: „Steh auf!“ Wir sollen als Christen nicht nur die Kerzen am eigenen Weihnachtsbaum bewundern, sondern das Licht in die Welt hinaustragen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch bei all Euren Einsätzen in der Weihnachtszeit viel Freude, ob beim Adventsliedersingen vor dem Schloss am Ritterbrunnen, bei Adventskonzerten, beim Kurrendeblasen oder beim Heiligabendgottesdienst in der eigenen Gemeinde. „Ihr seid das Licht der Welt!“ (Mt 5,14)
Ihre / Eure