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07.12.2023 Kategorie: Wort

Wir gehen auf Weihnachten zu.

Wir gehen auf Weihnachten zu. Die kürzeste mögliche Adventszeit haben wir in diesem Jahr. Und dann all diese Krisen, Kriege, Sorgen um das Klima - da kann einem allerdings ganz anders werden. Das kann einem die Feierstimmung schon vergraulen. Weihnachtliche Besinnlichkeit mag angesichts der täglichen Meldungen kaum aufkommen. Können wir da überhaupt Weihnachten feiern?

Allerdings - zu allen Zeiten haben Menschen sich diese Gedanken gemacht, denn Leid gab es auch zu allen Zeiten. In Begegnungen mit Christinnen und Christen aus dem globalen Süden, v. a. in der Zeit, als ich selbst in El Salvador in Mittelamerika lebte, habe ich erfahren, wie Menschen, deren Leben mehr Dunkelheiten als Licht besitzt, da sie arbeitslos sind, Analphabet:innen, Tagelöhner:innen sind, in Slums leben – wie diese Menschen Feste zu feiern wissen. Vielleicht gerade, wenn der Alltag grau in grau ist, verstehen Menschen besonders, Feiern zu gestalten mit ganzer Seele und Kraft. Ich denke dabei auch besonders an die christlichen Feste, wo der frohen Botschaft von Weihnachten oder Ostern und dem Gottesdienst ein gemeinsames Fest mit Essen, Trinken und Tanz folgte. Uns mag das unglaublich erscheinen, aber jemand gab mir mal zu bedenken: Unsere Widerstandskraft lebt davon, dass wir feiern. Wie sollten wir sonst durchhalten?!

Feiern gibt Widerstandskraft in Situationen politischer Verfolgung oder Mühsal im Alltag. Ein toller Gedanke, wie ich finde – tröstlich und kraftspendend zugleich.

Schon in der Bibel finden sich Texte, die diese Widerstandskraft ausstrahlen: Im Evangelium nach Lukas im ersten Kapitel spricht Maria, eine vor einer ungewissen Zukunft stehende junge Frau, der eine Geburt unter erbärmlichen Bedingungen und eine Flucht aus dem Wochenbett heraus bevorsteht, diese Worte (Übersetzung: Basisbibel):

46 »Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen.

47 Alles in mir jubelt vor Freude

über Gott, meinen Retter.

48 Denn er wendet sich mir zu,

obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin bin.

Von jetzt an werden mich alle Generationen

glückselig preisen.

49 Denn Gott, der mächtig ist, hat Großes an mir getan.

Sein Name ist heilig.

50 Er ist barmherzig zu denen, die ihm Ehre erweisen –

von Generation zu Generation.

51 Er hebt seinen starken Arm

und fegt die Überheblichen hinweg.

52 Er stürzt die Machthaber vom Thron

und hebt die Unbedeutenden empor.

53 Er füllt den Hungernden die Hände mit guten Gaben

und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.

54 Er kommt seinem Diener Israel zu Hilfe

und erinnert sich an seine Barmherzigkeit.

55 So hat er es unseren Vorfahren versprochen:

Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeit!«

Vielen Dank für alle Dienste in diesem Jahr, lasst es Weihnachten werden in Euch und mit den Menschen um Euch herum und geht mit gestärkter Widerstandskraft auf die Wege im neuen Jahr!  

Bleibt gesund, getrost und behütet!

Ihr / Euer

Pfarrer Jens Paret
Landesobmann

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