Auf der Suche nach einem Bild für einen kurzen "Weihnachtsgruß" stieß ich auf diesen, auf den ersten Blick etwas ratlos dreinblickenden Engel. Das Bild ist nicht farbenfroh, sondern schwarzweiß, mit sattem Schwarz. Ganz ähnlich geht es vielleicht vielen in dieser Zeit, in der vieles so anders ist als gewohnt. In der es schwerer als sonst fällt, dem "Freu-eu-e-e, freu-e dich, o Christenheit" nachzuspüren. Auch das "Fröhlich soll mein Herze springen" scheint in diesen Tagen nicht das vorherrschende Gefühl zu sein.
Vielleicht müssen wir unseren Blick in diesem Jahr eher auf das "Fürchte dich nicht!" der Weihnachtsbotschaft richten. Vielleicht haben wir diese Aufforderung zum Mut nie nötiger gebraucht als jetzt. Da draußen, bei den Hirten im Stall, ist viel mehr geboren worden als ein Kind: Das ist die Heimat unseres Lebens. Der Sinn unseres Lebens wohnt vorübergehend in einem zugigen Stall – aber der hat Engel als Hausmeister! In dieser Nacht ist Gott auf die Welt gekommen, als Kind, als Mensch. Auf die Frage, wo er hingehört, hat er geantwortet: Hierher, zu Euch. Fürchtet euch nicht!
Die Zuversicht, die wir aus dieser Zusage ziehen können, scheint auch im verhaltenen Lächeln des Engels erkennbar. Und wir? Wir nehmen diese Zuversicht mit in den Rest des Jahres und ins Neue Jahr gleich mit. Vermutlich können wir sie gut brauchen.
Wir wünschen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest ... und: Fürchte dich nicht!