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15.12.2021 Kategorie: Wort

Andacht Dezember 2021

Weihnachtszeit

Wir gehen auf das zweite Weihnachten mit Corona zu. Vielleicht fällt es uns schwerer, das zu tun und zu akzeptieren als im letzten Jahr, denn bis in den Herbst hinein fühlte sich das Leben freier. Nun gilt es jedoch weiter, sehr achtsam zu sein und eigene Interessen zurückzustellen, damit gesellschaftlich die Pandemie in den Griff bekommen werden kann.

Und vielleicht gilt es dann auch in besonderer Weise, sich den Weg zum Weihnachtsfest neu zu bahnen, neu zu erobern. Mir ging es jedenfalls so und als mir dann klar wurde, dass natürlich jedes Weihnachten nicht unter Idealbedingungen stattfindet, sondern mitten im Leben, mitten in der Welt, da hatte ich den Zugang wieder.

Das war damals im Stall von Bethlehem so und dass ist Jahr für Jahr so, dort wo Krieg und Hunger herrscht, wo Tyrannei und Naturkatastrophen die Lebendgrundlagen zerstören, aber eben auch dort, wo Seelen verletzt und Herzen betrübt sind. Gott kommt in diese Welt und will mitten unter uns wohnen – die beste Nachricht aller Zeiten, denn Gott sieht uns und liebt uns und ist für uns da, mitten im Leben.

Gott bietet alles auf, was er hat, um uns Menschen zu zeigen: Ich bin da, ich liebe euch – immer noch und immer wieder! In Jesus setzt er sich dieser spannungsreichen Welt aus und versucht sie mit seiner Liebe zu verändern. Er lindert die Not der Kranken, er hilft den Armen und er träumt von einer Gemeinschaft, in der alle einen Platz haben. Wenn man so will, ist die Weihnachtsgeschichte eben auch eine Liebesgeschichte. Sie erzählt von der unverbrüchlichen Liebe Gottes zu uns Menschen, selbst in den widrigsten Zeiten und Umständen, selbst dann, wenn wir nicht mehr daran glauben können oder wollen.

Gottes Liebe bleibt und jedes Jahr zu Weihnachten hören wir erneut mit der Weihnachtsgeschichte diese unfassbare Liebeserklärung Gottes an die Welt, an jeden und jede von uns. Wir hören sie, wenn Maria und Josef eine Herberge finden.

Wir hören sie, wenn die Hirten von den Engeln die Freudenbotschaft, die Liebeserklärung Gottes, zugesprochen bekommen und dann in alle Welt tragen sollen.

Wir hören sie, wenn Jesus geboren wird, klein und schutzbedürftig, aber doch vor Liebe und Hoffnung leuchtend. Ein Licht, das gegen alle Dunkelheiten in dieser geschundenen, zerrissenen Welt anleuchtet. Und genau das ist es wert, jedes Jahr von neuem gefeiert zu werden.

Wir hören Gottes Liebeserklärung an die Welt auch, wenn wir mit den Posaunenchören die altvertrauten oder auch die neuen Weisen in der Advents- und Weihnachtszeit spielen. Möge das vielen Posaunenchören unterm Himmelszelt möglich sein und viele Herzen erreichen.

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht endlos sein, singt es das modernste der Weihnachtslieder aus unserem Evangelischen Gesangbuch:

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen (EG 56)

Kehrvers: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, / kann unsre Nacht nicht traurig sein!

1. Der immer schon uns nahe war, / stellt sich als Mensch den Menschen dar./Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, / kann unsre Nacht nicht traurig sein!

2. Bist du der eignen Rätsel müd? / Es kommt, der alles kennt und sieht!/Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, / kann unsre Nacht nicht traurig sein!

3. Er sieht dein Leben unverhüllt, / zeigt dir zugleich dein neues Bild./Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, / kann unsre Nacht nicht traurig sein!

4. Nimm an des Christus Freundlichkeit, / trag seinen Frieden in die Zeit!/Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, / kann unsre Nacht nicht traurig sein!

5. Schreckt dich der Menschen Widerstand, / bleib ihnen dennoch zugewandt!/Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, / kann unsre Nacht nicht endlos sein!

In diesem Sinne lassen wir uns von der Liebeserklärung Gottes ansprechen! Möge es Weihnachten werden in unseren Herzen und Häusern, auf unseren Straßen und in unseren Gemeinden und mögen wir das Licht der Liebe weitergeben. Frohe und gesegnete Weihnachten und gute, hoffentlich auch gemeinsame, Wege in 2022.

Bleibt gesund, getrost und behütet!
Ihr / Euer

Pfarrer Jens Paret

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