Einen Einblick haben die 35 Bläserinnen und Bläser erwartet: In seine vielfältigen Kompositionen und seine Musikalität. Doch was sie an diesem Wochenende erlebt haben, war hinreißend und ging weit darüber hinaus. Und vielleicht geht das auch gar nicht anders, zumindest nicht bei Werner Petersen. Er lebt und arbeitet als Landesposaunenwart in Nordelbien und ist Vollblutmusiker sowie Komponist mit Haut und Haar. Das eine lässt sich wohl kaum vom anderen trennen.
In über 20 seiner Werke tauchte der Tubist gemeinsam mit den anderen Instrumentalisten ein. Dabei wusste er mit unzähligen Hinweisen auf Melodiezitate, musikalischen Gedanken und kleinen Anekdoten aufzuwarten, stets vorgetragen in der ihm eigenen Art – hinreißend. Bei der musikalischen Gestaltung half Petersen stets mit einer beeindruckenden Menge passender Bilder, um seine Idee den Bläsern näher zu bringen: "Ihr seid der Finger in der Steckdose!" gab er etwa dem Alt zur Gestaltung seiner Stimme mit auf den Weg.
Hinreißend groß war auch die Bandbreite der meist textgebundenen Stücke: Sowohl für Genießer ruhiger und farbiger Klänge ("Chromatik kommt von Chroma - Farbe.") als auch für Freunde rhythmisch perkussiver und auch mal lauter Musik war alles dabei. Dabei forderte Petersen das "piano" einige Male ein, das "forte" hingegen entstand meistens von allein - mit einer Ausnahme: "Hier bricht ein norwegischer Bergtroll aus dem Unterholz hervor, das muss ich hören! Uuuuuuhh aa... Viel mehr Troll, bitte!" hörte ein verdutzter Bass, der sich zunächst regelgerecht an ein vorgeschriebenes "mf" gehalten hatte.
Jedem, der irgendwann einmal die Möglichkeit hat, Werner Petersen live zu erleben, sei das ans Herz gelegt. Insbesondere musikbegeisterte Cineasten kommen voll auf ihre Kosten. Der Meister des Elativs ist "einfach hiiinreeeiiißeeeend!".
PS: Viele Fotos - con molto chroma - finden sich hier.
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12.10.2015
Kategorie: Posaunenwerk