Suche

Nachrichtenansicht Landeskirche

News

16.05.2023 Kategorie: Pressestelle

Auf die Sorgen der Menschen hören

Bischöfe Meyns und Wilmer informieren sich über Bergwerk Asse

Remlingen, Wolfenbüttel (epd). Der evangelische braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns hat am 15. Mai mit seinem katholischen Hildesheimer Amtskollegen Heiner Wilmer das marode Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel besucht. Vor Ort machten sich die beiden Theologen ein Bild von der Lage und ließen sich Pläne zur Rückholung des in dem Salzstock eingelagerten radioaktiven Materials erläutern, wie ein Bistumssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Für Heiner Wilmer war es der erste Besuch in der Asse. Ein früherer gemeinsamer Vor-Ort-Termin war durch die Corona-Pandemie nicht zustande gekommen.

„Ich habe mir unter Tage einen Eindruck davon machen können, welche gravierenden Folgen ein verantwortungsloser Umgang mit radioaktiven Abfällen haben kann“, sagte Wilmer. „Die Asse ist ein Mahnmal dafür, wie man es auf keinen Fall machen darf. Ein hoher technischer Aufwand ist notwendig, um zu verhindern, dass Grundwasser an die gelagerten Abfälle gelangt. Ein noch viel höherer technischer und finanzieller Aufwand wird notwendig sein, um die Fässer wieder heraufzuholen.“

Die Frage nach einer sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle über einen sehr langen Zeitraum hinweg gehöre „zweifellos zu den komplexesten Herausforderungen in unserer Gesellschaft“, betonte der Theologe. Nicht weniger herausfordernd sei, insbesondere mit Blick auf die Abfälle der Asse, der Weg dorthin. „Ich denke da an die Diskussion um den Standort eines Zwischenlagers.“

Bischof Meyns hatte schon früher gegenüber dem epd mit Blick auf die Asse betont: „Die Politik ist gut beraten, immer wieder neu auch die Sorgen der Bürger zu hören und ihnen einen Raum zu geben, um sich zu beteiligen.“ Leider führe kein Weg daran vorbei, dass der Atommüll irgendwo gelagert werden müsse. Das Risiko liege dabei nicht nur bei den Menschen, die dort wohnten, sondern vor allem bei jenen, die den Müll transportierten und einlagerten.

In das frühere Salzbergwerk Asse II wurden zwischen 1967 und 1978 rund 126.000 Fässer mit radioaktiven und chemischen Abfällen gebracht. Weil die Grube instabil ist und voll Wasser zu laufen droht, sollen die Fässer nach Möglichkeit geborgen und an die Oberfläche geholt werden.

Im Bergwerk Asse: Bischöfe Meyns (r.) und Wilmer (Mitte).

Kirchenvertreter in Bergmannskluft. Fotos (2): Privat